Aus der Einleitung des Beitrags:

Ausgangspunkt unserer Überlegungen bildet eine kleine offene Volkswirtschaft, die wir als Inland bezeichnen wollen, die mit einer großen offenen Volkswirtschaft, die wir als Ausland bezeichnen, in einem güterwirtschaftlichen Austausch steht. Den Überlegungen von Kalecki (1954) folgend nehmen wir an, dass das Inland Vorleistungen für die Produktion von Industriegütern aus dem Ausland bezieht. Diese industriellen Fertigwaren werden teilweise in das Ausland exportiert. Da das Ausland allerdings auch selbst in der Lage ist, industrielle Fertigwaren zu produzieren, konkurrieren Inland und Ausland auf diesem Markt. Wir haben es also mit der Situation eines beliebigen kleinen oder mittleren Industrielandes in der Weltwirtschaft zu tun, das wesentlich auf den Import von Rohstoffen und anderen Vorleistungen angewiesen ist.

Das Preisniveau der aus dem Ausland importierten Güter ist für das Inland gegeben. Preise für ausländische Vorleistungen/Materialien und für ausländische Fertigwaren ändern sich simultan. Der Devisenkurs, d.h. der Preis einer Einheit der ausländischen Währung in inländischer Währung, sei ebenfalls exogen gegeben, da er durch die Bewegungen auf den internationalen Finanzmärkten und durch die Geldpolitik bestimmt wird. Im folgenden wird analysiert, wie sich unter diesen Bedingungen Verteilungsänderungen im Inland auf die dortige Kapazitätsauslastung, Kapitalakkumulation und auf die Profitrate auswirken. Die technischen Produktionsbedingungen werden dabei als konstant unterstellt, d.h. Veränderungen in der Arbeits- oder Kapitalproduktivität werden nicht betrachtet. Der Arbeitseinsatz steht in einem proportionalen Verhältnis zum Output, d.h. von output-unabhängiger Arbeit wird abstrahiert. Aus Vereinfachungsgründen wird zudem von einem nicht verschleißenden Kapitalstock ausgegangen, d.h. auf die Betrachtung von Abschreibungen kann verzichtet werden.