Aus der Einleitung:

Für Ökonomen ist es selbstverständlich, das Modell der klassischen politischen Ökonomie auf das "Saysche Theorem" oder auch das "Saysche Gesetz" zu reduzieren. Insoweit hat diese Sprechweise die gleiche Dimension wie das Reden über die "invisible hand" oder der Hinweis "in the long run we are all dead". Oftmals jedoch verkommen solche Sätze führender Nationalökonomen zur Platitude und werden ihrer Intention nicht gerecht, denn die Verkürzung auf Schlagworte verkennt die ursprüngliche Absicht der Autoren, eine theoriegeleitete Aussage mit ökonomischen Folgen zu formulieren.

Das Erbe der klassischen politischen Ökonomie besteht in der optimistischen Variante darin, Gleichgewichtszustände auf allen Märkten feststellen zu können, weil eine inhärente Stabilität des marktwirtschaftlichen Systems unzweifelhaft vorhanden ist. Prägnant findet sich diese Vorstellung in dem häufig zitierten Sayschen Theorem, dass sich jedes Angebot seine Nachfrage selber schafft, weil stets die angebotene Gütermenge abgesetzt werden kann.