Aus der Einleitung der Herausgeber:

Carl Christian von Weizsäcker knüpft mit seinem Beitrag an das theoretische Modell an, das seinem gemeinsam mit Hagen Krämer 2019 vorgelegten Buch zugrunde liegt. Dieser Ansatz ist in einem theoretischen Rahmen entwickelt worden, der möglichst allgemein sein sollte und deshalb als „Metamodell“ bezeichnet wurde. Dieses „Metamodell“ ist umfassender als jedes der heute üblichen makroökonomischen Modelle. Eine zentrale methodische Rolle spielt dabei die Steady-State-Analyse, die bereits John Maynard Keynes in seiner „General Theory“ angewandt hat. Von Weizsäcker führt in seinem Beitrag diesen Ansatz grundlegend weiter aus. Zunächst beschreibt der Autor den Produktionssektor des Metamodells und anschließend den Sektor der privaten Haushalte und des Allgemeinen Gleichgewichts beider Sektoren. Dabei wird das jeweilige Steady-State-Optimum definiert und eine verallgemeinerte „Goldene Regel der Akkumulation“ entwickelt. Hierbei dienen die Staatsschulden als Optimierungsinstrument. Weiterhin werden für den Produktionssektor und für den privaten Haushaltssektor die kapitaltheoretischen Korrelate des Metamodells herausgearbeitet, die aus Größen wie „Produktionsperiode“, „Warteperiode“, „Staatsschuldenperiode“ (meist als „Staatsschuldenquote“ bezeichnet) bestehen. Mit dieser Verallgemeinerungskraft des Metamodells kommt von Weizsäcker letztlich zu einem Ergebnis, welches er als „Fundamentalgleichung der Steady-State-Kapitaltheorie“ bezeichnet. Diese soll als anschauliche Überbrückung zwischen der abstrakten ökonomischen Theorie und der Lebenserfahrung des Staatsbürgers dienen.