Aus dem ersten Kapitel:

Zugespitzt ließe sich formulieren: Es gibt gar keine Wirtschaft unabhängig von kulturellen, geistigen, bei entsprechender normativer Konnotierung auch ethischen Bezügen – und deshalb ist die Rede von Wirtschaftsphilosophie Sinn-los. Sie ist es aber auch deshalb, weil es keinen Ort gibt, von dem aus Philosophie an sich der Wirtschaft etwas mitzugeben hätte – schon deshalb, weil es auch keine Philosophie an sich gibt, die dazu in der Lage oder befugt wäre. Wenn also für den selbst die irreführende Abschiebung und (Selbst-)Separierung ausdrückenden wirtschaftsethischen Diskurs die Forderung erhoben wird, da sollten mehr Philosophen als Ökonomen agieren, dann ist auch diese Sinn-los: es geht darum, wie die unaufhebbaren Verknüpfungen von Ökonomie und Philosophie wahrgenommen und zur Geltung gebracht werden. Die fachliche Zuordnung hat dabei keinerlei Relevanz, denn gebildete wie ungebildete Menschen (hinsichtlich der Einsicht in die Unaufhebbarkeit dieser Verknüpfungen) gibt es in beiden Disziplinen.