Aus dem Vorwort der Herausgeber:

Heute stellt sich die Frage, unter welchen Voraussetzungen Demokratie in den sich abzeichnenden Transformationsprozessen funktionstüchtig gehalten werden kann und in welche Richtung sie gegebenenfalls im Hinblick auf neue Problemlösungen weiterzuentwickeln und zu „ertüchtigen“ ist. Dabei ist zu bedenken, dass Klimawandel, Digitalisierung und die Spannungen globaler Integration eine große Transformation sozio-ökonomischer Bedingungen bewirken dürften. Sie bergen Herausforderungen in sich, die Märkte allein nicht bewältigen können. Also ist die Politik auf jeden Fall gefragt.

Die Aufsätze dieses Jahrbuchs nähern sich diesen und anderen Problemstellungen auf unterschiedlichen Ebenen. Willi Altzinger thematisiert einen Zusammenhang, dessen Überformung durch die „Dominanz neoliberaler Politik“ von manchen Autoren stark betont wird: Gemeint sind die Interdependenzen von Verteilung und Demokratie unter den Vorzeichen einer von ubiquitären Deregulierungs- und Liberalisierungsprozessen geprägten Globalisierung. Altzinger beschäftigt sich auch mit der von Thomas Piketty aufgeworfenen Frage: Gibt es eine Transformation zum patrimonialen Kapitalismus? Deren Beantwortung dürfte weitgehende Implikationen für die Qualität von Demokratie haben, da dieser Zusammenhang die Reichweite der Übersetzung ökonomischer Macht in politische Macht betrifft.