Aus dem ersten Kapitel:

Die deutsche Stahlindustrie sieht sich heute mit verschiedensten Herausforderungen konfrontiert, deren erfolgreiche Bewältigung für das wirtschaftliche Überleben der Branche entscheidend ist. Die wesentlichen und drängendsten dieser Herausforderungen lassen sich nach Auffassung des Verfassers übergeordneten, wechselseitig interdependenten Leitmotiven zuordnen, die für industriepolitisches Handeln mit Bezug zur Stahlindustrie als Orientierung dienen können:

1. Schaffung wettbewerbsneutraler Rahmenbedingungen/„Level Playing Field“ auf dem internationalen Stahlmarkt;

2. Transformation der Branche zu einer „grünen“ Produktion;

3. Förderung von Innovationen.

Bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass es zwischen diesen Leitmotiven Schnittmengen gibt. So ist die Vermeidung von Carbon Leakage eines der Ziele, die mit der Schaffung eines Level Playing Fields verfolgt werden und zugleich eine notwendige (nicht jedoch hinreichende) Voraussetzung für das Gelingen der Transformation der Branche von der Hochofen- zur Wasserstoffroute. Trotz dieser Überschneidungen scheinen die definierten Leitmotive geeignet, die wesentlichen, aufgrund des Umfangs dieser Ausarbeitung aber nicht abschließenden Herausforderungen der deutschen Stahlindustrie sowie mögliche industriepolitische Antworten systematisch zu beschreiben.