Aus der Einleitung der Hg.:

Theresia Wintergerst widmet sich mit dem Aspekt der Unterstützungsleistungen im Alltag einem spezifischen Bereich sozialer Absicherung im Alter, in dem in einer alternden Gesellschaft zunehmende Bedarfe auf knappe Mittel treffen. In einer lebensnahen und zugleich im theoretischen Bezugsrahmen von Coproduction beziehungsweise Commons (Ostrom) verorteten Darstellung untersucht sie Formen und Bedingungen zivilgesellschaftlicher Beiträge zur Bereitstellung von Sorgeleistungen im Alter, etwa durch Seniorengenossenschaften. Damit beleuchtet sie Möglichkeiten, den Lebensalltag im Alter besser zu unterstützen, ohne die damit verbundenen Tätigkeiten vollständig in die Sphäre professioneller – damit teurer und dennoch vielfach unterbezahlter – Erwerbsarbeit zu verlagern. Zugleich macht Wintergerst deutlich, dass solche Gemeingutinstitutionen voraussetzungsreich sind und entwickelt auf Basis ihrer Analyse zehn Bauprinzipien für Institutionen, die eine zusätzliche „reziproke“ Säule der Alterssicherung bilden könnten, deren Arrangements fair, verallgemeinerbar und stabil sind.