Aus der Einleitung

Das Bundesland Schleswig-Holstein verfügt über eine langjährige Tradition in der Fischwirtschaft, d.h. des Fischfangs aus Meer, Flüssen und Seen, sowie der Aquakultur, also Fischproduktion in Teichen und Netzkäfigen. Im Land zwischen den Meeren war der Beruf der Fischerin bzw. des Fischers stets ein anerkannter Berufsstand der Landwirtschaft und leistete einen wichtigen Beitrag zur Ernährungswirtschaft. Durch die Produktion von Karpfen, Forelle, Stör und Co. wurden in der binnenländischen Aquakultur nicht nur Lebensmittel für den lokalen und überregionalen Handel erzeugt, sondern auch Ökosystemdienstleistungen erbracht, die zum Selbstverständnis dieses grünen Handwerksberufes gehören. Hierzu zählten neben dem Bau und dem Unterhalt von Warmwasserteichen auch die Instandhaltung von Stau- und Wehranlagen von Fließgewässern, die Bereitstellung von Überflutungsflächen die die ökologische Funktion von Auenlandschaften ergänzten und das Angebot von Naherholungsorten für erholungssuchende Stadtbewohner und Touristen.

Es lohnt sich dieses historische Bild der Aquakultur, des Berufstandes und des Handwerks im Hinterkopf zu behalten, wenn man das Potential der Aquakultur aus heutiger Sicht bewerten möchte.