Aus der EInleitung

Wenn man sich mit dem Thema „Tierwohl in der Aquakultur“ auseinandersetzen möchte, ist es zunächst wichtig zu wissen, was art-/tiergerecht ist oder sein sollte. Das klingt erst einmal trivial, die Praxis zeigt aber etwas Gegenteiliges. Fische sind dem Menschen ferner als Landwirbeltiere, sie leben im Wasser und erscheinen uns Menschen stumm und ausdruckslos. Ihnen fehlt das Ausdrucksverhalten, anhand dessen wir bei Landtieren Schlüsse auf deren Wohlbefinden oder Unwohlsein ziehen. Fischen fehlt eine für den Menschen wahrnehmbare Mimik und auch die Lautgebung spielt sich weitestgehend in Frequenzbereichen außerhalb des menschlichen Gehörs ab, was sie darüber hinaus noch unnahbarer erscheinen lässt und eine für den Menschen wahrnehmbare Äußerung von Unwohlsein verkompliziert. Diese Tatsachen erschweren es uns, die tatsächlichen Bedürfnisse von Fischen einzuschätzen und verleiten dazu, falsche Maßstäbe anzusetzen.