Aus dem Vorwort der Hrsg.

Max Webers These, dass der Protestantismus in seiner calvinistischen bzw. puritanischen Ausprägung maßgeblich zur Entstehung eines asketisch ausgerichteten Erwerbs- bzw. Unternehmergeistes („Geist des Kapitalismus“) beigetragen habe, steht im Mittelpunkt des Beitrags von Jan Schnellenbach. Dieser analysiert Webers Hypothese zunächst aus ökonomischer Sicht im Hinblick auf die Sparquote und Kapitalallokation, wobei er zugleich alternative Erklärungsansätze für den wirtschaftlichen Erfolg protestantisch geprägter Länder und Regionen heranzieht. Anschließend geht er auf aktuelle makroökonomische Querschnittsanalysen sowie Umfrageergebnisse und Studien der experimentellen Ökonomie zu diesem Thema ein. Dabei wird deutlich, dass die möglichen Wirkungskanäle heterogen und vielschichtig sind und dass das Thema Humankapital/Bildung eine wichtige Rolle spielt.