Aus der Einleitung der Hg.:

Annette Hilt beleuchtet in ihrem Beitrag Wie erzählen wir vom Gemeinsinn? Einige Überlegungen Wissen zu verstehen die Bedeutung von Wissen und Nicht-Wissen für das Miteinander einer Gesellschaft, die nicht nur, aber in besonderem Maße auf Grund von Krisen, wie die Covid-19-Pandemie, vor der Herausforderung steht, ihre Zielsetzungen und Praktiken neu zu entwerfen. Ausgehend von Espositos Gesellschaftsanalyse fragt Hilt nach Wegen, wie mit Nichtwissen als Produkt der Offenheit und Fragmentiertheit der Lebenswelt noch dazu in einer Krisensituation so umgegangen werden kann, dass Gesellschaften zu einer gemeinsamen Sinnstiftung kommen. Mit Hilfe einer vergleichenden Untersuchung unterschiedlicher kognitionswissenschaftlicher Ansätze diskutiert Hilt, inwiefern Empathie ein Weg zu einem derartigen Gemeinsinn darstellen kann. Am Beispiel des Bildungsprozesses zeigt sie auf Grundlage der Philosophie Finks weitere Mittel auf, wie die Beratung und die Narration. Können mit ihrer Hilfe Gesellschaften angesichts von Nichtwissen und überkommenen prädikativen Wissensformen neues, kreatives Wissen entwickeln, das der Situation gerecht wird und eine Verantwortung für das Gemeinsame möglich macht?