Abstract:

Nach Kanada, Großbritannien, Frankreich und Buthan debattiert auch der Deutsche Bundestag die Frage an welchen Zielgrößen eine Gesellschaft ihr Wohlergehen, ihren Fortschritt und den Grad der Nachhaltigkeit messen sollte. Die Enquete-Kommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität ? Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaftlichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft" sucht nach Möglichkeiten den notwendigen sozial-ökologischen Wandel unserer Gesellschaft und Wirtschaft zu verwirklichen. Bereits seit den 1970er Jahren ist bekannt, dass wir erneuerbare Bodenschätze und Rohstoffe viel sparsamer nutzen sollten, denn ihre Ausbeutung ist fast immer mit erheblichen Umweltbelastungen verbunden. Darüber hinaus sind die Vorkommen endlich, das gilt besonders für Öl und andere selten vorkommende Rohstoffe. Der immer stärker spürbare Klimawandel bedroht die Lebensgrundlage ganzer Regionen.

Ist eine Entkopplung von Wachstum und Ressourcen überhaupt möglich? Was für ein Wachstum wollen wir? Und wie kann der gesellschaftliche Wandel sozial gestaltet werden, damit die sozialen Balancen gewahrt bleiben? Anhand von Beispielen werden in den drei Bereichen Wirtschaft, Staat und kultureller Wandel Wege aufgezeigt, wie nachhaltige Entwicklung, verbunden mit qualitativem Wachstum und Lebensqualität für alle am Produktionsprozess beteiligten, in der Praxis gelingen kann. Zudem wird ein Alternativvorschlag zur aktuellen Wohlstandsmessung vorgestellt.