Aus der Einleitung der Hg.:

Ulrich Hampicke beginnt mit einer Verortung des Begriffs der Pflicht in der Wirtschaftswissenschaft. Dabei würde in der modernen Mikroökonomik eine unklare, teils widersprüchliche Begrifflichkeit deutlich. Erst mit Kant wird klar, so Ulrich Hampicke, wie die bürgerliche Gesellschaft funktioniert: indem jedes Mitglied dem Gesetz (dekretiert oder nicht) folgt, das Recht aller anderen zu achten. Zur Empirie hinführend entsteht die Frage nach der Pflichtfähigkeit. Ulrich Hampicke argumentiert, dass diejenigen, die nichts oder zu wenig haben, keiner Pflicht auf dem Gebiet materieller Güter nachkommen können. Er oder sie hat dann nichts dagegen, wenn gestohlen wird, weil bei ihm oder ihr nichts zu holen ist. In der modernen Gesellschaft seien zudem (wenige) gänzlich Mittellose von (zahlreichen) Prekären zu unterscheiden. Mittels Umverteilung sollen beide Gruppen wieder zu pflichtfähigen Staatsbürgern gemacht werden.