6. Auflage
258 pp.
26.80 EUR
(incl. VAT and Free shipping)
ISBN 978-3-7316-1317-6
Register
Im letzten Vierteljahrhundert haben sich mehr Finanzkrisen ereignet als je zuvor in einem solchen Zeitraum. Die Wurzel des Problems liegt im Geldsystem. Schon seine Bezeichnung als 'fraktionales Reservesystem' mit 'multipler Geldschöpfung' weist darauf hin, dass die Geldordnung undurchsichtig und kaum kontrollierbar ist.
Das verselbständigte Giralgeldregime der Banken erzeugt überschießende Geldmengen per Kredit und fördert damit Spekulationsblasen, Krisenentstehung und allgemeine Überschuldung, letztlich vor allem die Überschuldung der Staatshaushalte auf Kosten der Allgemeinheit.
In diesem Buch werden die Funktionsweise und die Fehlfunktionen des heutigen Geldsystems dargelegt. Im Anschluss werden verschiedene Reformansätze behandelt, insbesondere der Vollgeld-Ansatz. Dieser beruht auf der Trennung von Geldschöpfung und Kreditvergabe. An die Stelle des Giralgeldes der Banken tritt das vollwertige gesetzliche Zahlungsmittel, das ausschließlich von der unabhängigen Zentralbank in Umlauf gebracht wird. Die spezialisierten Banken sollen den Zahlungsverkehr abwickeln und Aktivitäten in den Bereichen des Kunden-, Immobilien- und Anlagegeschäfts finanzieren, jedoch ohne dabei selbst Zahlungsmittel zu erzeugen. Daraus folgende Vorteile sind sicheres Geld, stabilere Preise und Kurse (keine Assetpreis-Inflation), verstetigte Konjunktur- und Börsenzyklen, ungeschmälerter Geldschöpfungsgewinn zugunsten der öffentlichen Hand sowie übergangshalber die buchstäblich einmalige Gelegenheit, die Staatsschuld weitgehend abzubauen.
Finanz- und Realwirtschaft können nur funktionieren auf der Grundlage einer stabilen und gerechten Geldordnung.
"Joseph Hubers 'Monetäre Modernisierung' ist ein Lehrbuch, das in Zeiten der Finanzkrise nicht nur brandaktuell, sondern auch noch von der ersten bis zur letzten Seite packend ist - eine seltene Kombination. In einer für Wissenschaftler ungewöhnlich flüssigen Schreibe erklärt der Wirtschaftssoziologe das aktuelle Geldsystem der Industrie-Nationen. Ganz nüchtern und sachlich, ohne mahnenden Zeigefinger, legt er die Probleme der Finanzordnung sowie die Bedrohung durch die Banken dar. Dank der einfachen, aber nie oberflächlich wirkenden Darstellung können auch Wirtschaftslaien sehr leicht nachvollziehen, wie der Geldkreislauf funktioniert. Hubers wichtigstes Verdienst aber ist, dass er mit vielen Vorurteilen und Halbwahrheiten über die Geldordnung aufräumt, die in der Öffentlichkeit, vor allem in den Medien, kursieren.>p
Auch wenn Huber sehr plausibel einen ganz bestimmten Lösungsansatz für die Probleme des Geldsystems aufzeigt, lässt er dem Leser doch genügend Raum, sich ein eigenes Bild zu machen. Das Buch wird allen empfohlen, die die Grundlagen einer erfolgreichen Wirtschaftsordnung und die Entstehung von Finanzkrisen verstehen wollen.
"Neben all den negativen, womöglich nach wie vor nicht vollständig verarbeiteten Folgen der Finanzkrise hat diese partiell auch ihr Gutes: Sie provoziert Debatten über die Fortentwicklung unserer Finanzordnung. Dadurch rückt das Werk Joseph Hubers ins Blickfeld, das ursprünglich schon in 2010 erschienen ist, wegen der Krisenentwicklungen jedoch schon in dritter Auflage vorliegt. ...
Die Stärke des Buches liegt darin, diese Zustände nicht bloß aufzuzeigen und zu kritisieren, sondern einen konkreten Lösungsansatz vorzustellen: Das Vollgeld. Durch eine solche (womöglich einfacher als zu erwarten umsetzbare) Reform soll den Banken die Möglichkeit zur Giralgeldschöpfung genommen werden. Die privaten Banblken sollen weiterhin eine wichtige Stellung behalten, indem sie das Kreditgeschäft marktgerecht abwickeln. Die Geldschöpfung durch Kreditvergabe, wie die Geldmengenkontrolle, soll jedoch "in der Hand einer unabhängigen staatlichen Instanz gelegt werden, in Europa naheliegenderweise in die Verantwortung der unabhängigen staatlichen Zentralbanken". Damit erhielte der Staat vollumfänglich die Steuerungsmöglichkeiten zurück, außerdem fielen dem Stata die Vorteile der Geldschöpfung - namentlich die Zinsseigniorage - zu."