Aus dem letzten Kapitel:

Gegenseitigkeit im Zeichen der Differenz des Fremden in ihrer ethischen Relevanz zu erfassen bedeutet nicht, eine ökonomische Logik der nutzenmaximierenden Reziprozität abzulehnen. Vielmehr sind ökonomische und ethische Reziprozität miteinander verflochten. Dieser Aspekt wurde insbesondere im Hinblick auf die Repräsentation des Fremden durch den Austausch von Zeichen aufgezeigt. Das Fremde, so lässt sich paradoxerweise festhalten, lässt sich immer nur durch das Bekannte repräsentieren. Zugleich entzieht es sich radikal dem Bereich des Bekannten und allen zur Verfügung stehenden Mitteln der rationalen Erkenntnis. Wie soll also das Fremde innerhalb der Ordnung des Bekannten, innerhalb des Rahmens ökonomischer Tauschkreisläufe und auch innerhalb des Regelkonvoluts normativer Ordnungen eine ethische Wirksamkeit entfalten?