„Die Industrie in Deutschland unterliegt derzeit einem verschärften „Stresstest“. Schon vor der Coronakrise und deren Folgen für Teile der Wirtschaft zeichneten sich in nahezu allen Industriebranchen Umbrüche ab, die – aufgrund der tiefgreifenden Veränderungen – als „Transformation“ bezeichnet werden. Hierbei stehen drei Herausforderungen im Mittelpunkt: Unternehmen müssen die Digitalisierung von Produkten und Produktionsprozessen bewältigen, die klimapolitischen Ziele durch die Dekarbonisierung der Industrie erreichen und ihre Wettbewerbsposition im globalen Maßstab festigen und ausbauen. (...)

Gerade in Transformations- und Krisenzeiten müssen wir sicherstellen, dass auch in Zukunft Produktion, industrielle Wertschöpfung und industrielle Arbeit in Deutschland Grundlage dafür sind, um eine sozial gerechte und wirtschaftlich nachhaltige Entwicklung zum Nutzen der Menschen zu erreichen. Die historische Erfahrung zeigt, dass eine nachhaltige industrielle Entwicklung sich keineswegs im marktwirtschaftlichen Selbstlauf ergibt. Marktwirtschaft und Wettbewerb allein führen nicht zu sozialem und ökologisch nachhaltigem Wirtschaften. Um die Industrie auf einen nachhaltigen Innovationskurs zu bringen, braucht es also eine aktive Industriepolitik.

Die IG Metall versteht aktive Industriepolitik in einem ganzheitlichen Ansatz im Sinne von industriepolitischer Rahmensetzung, strukturpolitischer Gestaltung industrieller Zukunft in Regionen und Branchen und der Entwicklung industrieller Standorte und Arbeitsplätze mit Guter Arbeit. Eine so angelegte, kluge Industriepolitik, gestaltet den Strukturwandel und entwickelt das Industriemodell der Zukunft: sozial gerecht – ökologisch nachhaltig – demokratisch legitimiert!“