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Der lokale Staat

Vier Perioden der Soziogenese deutscher Städte

330 pp. ·  29.80 EUR (incl. VAT and Free shipping)
ISBN 978-3-7316-1255-1 (February 2017) )

 

"Der Lokale Staat" zeichnet in vier zeitlichen Abschnitten die Soziogenese des deutschen Zentralstaats und die damit eng verknüpfte Sozialgeschichte der Städte als administrative Einheiten und Orte des sozialen Lebens nach: für die frühe Neuzeit, die Industrialisierung im 19. Jahrhundert, die Frühphase der Entstehung des Staats der "sozialen Marktwirtschaft" nach dem Zweiten Weltkrieg und die Entstehung des neuen gesamtdeutschen Staats nach dem Mauerfall. Der Begriff "lokaler Staat" steht für das örtliche Subsystem des Zentralstaats, das in einer hierarchisch strukturierten Gesellschaft nicht nur Ausführungsorgan des Zentralstaates, sondern ein Raum sozialer und politischer Positionskämpfe ist, die oft in Opposition zu ihren zentralen Institutionen stattfinden. Bei dieser soziogenetischen Analyse überschreiten die Autoren fachdisziplinäre Grenzen und brechen mit "anerkannten" sozialwissenschaftlichen Routinen. Die Studie baut auf den theoretischen Arbeiten von Karl Polanyi, Max Weber, Norbert Elias und Pierre Bourdieu auf und schreibt sie anhand von gegenwartsnahen Analysen fort. Staat, Stadt und Gesellschaft werden dabei nicht als getrennte Sphären behandelt. Das institutionelle Gefüge, das wir unseren Staat nennen, ist - so lautet die These - so sehr in unser soziales Leben eingelagert, dass wir uns nicht mehr daran erinnern, wie es als Ergebnis sozialer Kämpfe entstanden ist. Gegen diese "Amnesie der Genese", "... die das Ergebnis jeder gelungenen Institutionalisierung ist, jeder Institution, die sich erfolgreich durchsetzt und dadurch ihre Genese vergessen macht" (Bourdieu), stellen die Autoren eine relationale theoretische Rekonstruktion sozialhistorischer und empirischer Befunde als "Gegengift". Sie wollen damit zeigen, dass der zentrale und der lokale Staat ebenso wie die teilautonome Sphäre des Marktes und der "Ökonomie" geschichtliche Erfindungen sind, historische Artefakte, und sie wollen ebenso zeigen, "daß unsere Denkweisen Erfindungen des Staates sind" (Bourdieu). Dieses Neudenken der Genese ist ein Mittel gegen politische Ohnmacht. Denn das, was das "soziale Leben", unsere Vorfahren und wir selbst geschaffen haben, können wir auch ändern.


the authors
Dr. Armin Hentschel
Armin Hentschel geb. 1952, begann 1982 seine wissenschaftliche Arbeit in der Begleitforschung zur Stadterneuerung im internationalen Vergleich am Forschungsschwerpunkt Stadterneuerung der Hochschule der Künste Berlin. Seit 1986 widmete er sich der Stadt- und Wohnforschung am Institut für Soziale Stadtentwicklung (IFSS), dessen Leitung er 1999 übernahm. Von 1994–1998 betreute er als Gastprofessor an der TU Berlin im Fachbereich Architektur den Lehrstuhl für Stadtökonomie und Wohnungswirtschaft. Als Gutachter, Forscher und Berater arbeitet das IFSS für Kommunen, für den Deutschen Mieterbund und für Wohnungsunternehmen zu wohnungspolitischen Fragen, zur Sozialgeschichte und zur Soziologie der Stadt. [more titles]
Julian Hopfenmüller
Jahrgang 1981, studierte Geographie, Volkswirtschaftslehre und Statistik an der Freien Universität Berlin. Seit 2012 arbeitet er u.a. als Mitarbeiter für das Institut für Soziale Stadtentwicklung (IfSS) und betreut Projekte auf dem Gebiet der Stadt- und Wohnforschung. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf stadtgeographischen Themen und der Wechselwirkung zwischen Gesellschaft und Raum.
known reviews by the publisher
  • Forum Wohnen und Stadtentwicklung, Oktober-November 2017, S. 280
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