Der Liberalismus als Sozialphilosophie zielt darauf ab, die individuelle Freiheit zu schützen und zu erweitern. Freiheit wird dabei in zweifacher Hinsicht verstanden und umfasst sowohl politische Freiheiten, wie die Menschenwürde oder die demokratische Teilhabe, als auch wirtschaftliche Freiheiten, wie das Recht auf Privateigentum oder den freien Marktzugang. In diesem Artikel weisen wir darauf hin, dass dieser doppelte Begriff mit einigen Spannungen behaftet ist, die bei der Erörterung der wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen der zunehmenden internationalen wirtschaftlichen Integration, d.h. der Globalisierung, immer deutlicher zutage treten. Konkret geht es in diesem Beitrag darum, dass die Globalisierung, wie sie in den letzten Jahrzehnten zu beobachten war, hauptsächlich von den Grundsätzen des Wirtschaftsliberalismus angetrieben wurde, was in einigen Fällen den Zielen des politischen Liberalismus zuwiderläuft – z.B. aufgrund zunehmender Ungleichheit, steigender Pfadabhängigkeiten oder durch die Schaffung eines Wettlaufs um den besten Standort, der die (demokratische) Souveränität der Nationen teilweise untergräbt