Aus der Einleitung:

Zur Demographie: Die absehbare und selbst langfristig, geschweige denn mittelfristig, nicht änderbare demographische Entwicklung, die eine sinkende Geburtenrate mit einer zunehmenden Lebenserwartung der Menschen kombiniert, hat die umlagefinanzierten Sozialsysteme in eine bedrohliche Schieflage gebracht. Dass diese Systeme zunehmend durch Elemente der Eigenvorsorge abgefedert werden müssen, ist nicht mehr zu bestreiten. Eigenvorsorge heißt aber nichts anderes, als dass die Bevölkerung einen laufenden Konsumverzicht zum Aufbau eines genügend leistungsfähigen Kapitalstocks üben muss. Ihre Teilhabe daran garantiert ihr dann – zur umlagefinanzierten Grundsicherung – ergänzende Erträge im Alter.

Zur Globalisierung: Deutschland steht als Folge politisch gewollter überregionaler Zusammenschlüsse [EU, WTO] und aufgrund der modernen Informations- und Kommunikationstechnologie im globalen Wettbewerb. Umlagefinanzierte Sozialsysteme geraten damit unter einen weiteren Druck. Zugleich bedeutet die verschärfte Wettbewerbssituation, dass es beim Aufbau eines Kapitalstocks nicht um die schiere quantitative Anhäufung von Fabrikhallen und Maschinen geht [an denen der Einzelne – in welcher Form auch immer – Anteil hat], sondern darum, Techniken und Prozesse zu erforschen, zu entwickeln und umzusetzen, mit deren Hilfe Produkte und Dienstleistungen erzeugt werden können, die sich auf dem Weltmarkt behaupten können.

Zur Innovation (einschließlich Invention): Der Begriff der Innovation umfasst den technologischen Erforschungs-, Erfindungs- und Umsetzungsprozess im Rahmen der Wissensgesellschaft. Er ist vielschichtig und zugleich an wesentliche kulturelle, gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen gebunden. Insofern umgreift er nicht nur den technisch-industriellen Bereich, sondern auch die Entwicklung und Anpassung politischer Institutionen. Ein so verstandener Innovationsprozess umfasst daher zugleich die Bildungspolitik im weiten Sinne.