Aus der Einleitung:

Bisherige Arbeiten zur Geschichte des ökologischen Landbaus im deutschsprachigen Raum fokussieren ausschließlich auf die heutige Organisationsform von Anbauverbänden: Andere, eher lose organisierte Formen des ökologischen Landbaus blieben unberücksichtigt. Im deutschsprachigen Raum lassen sich insgesamt fünf inhaltlich-konzeptuell unterschiedliche Formen von ökologischem Landbau unterscheiden. Hintergrund dieser Einteilung bildete die vorliegende Literatur zum ökologischen Landbau. Als Abgrenzungen zwischen den verschiedenen Auffassungen von ökologischem Landbau dienten unterschiedliche Konzepte zu (a) Natur, (b) Bodenfruchtbarkeit und Humuswirtschaft, (c) Nahrungsmittelqualität sowie (d) Alltags- und Lebensarbeit.

− NATÜRLICHER LANDBAU – Landreform (20er und 30er Jahre),

− BIOLOGISCH-DYNAMISCHE WIRTSCHAFTSWEISE (seit 1924), − ORGANISCH-BIOLOGISCHER LANDBAU – Methode Müller-Rusch (50er und 60er Jahre),

− BIOLOGISCHER LANDBAU (50er und 60er Jahre),

− ÖKOLOGISCHER LANDBAU der organisch-biologischen Anbauverbände (80er und 90er Jahre).

Die Bezeichnung ‘ökologischer Landbau’, die sich in Deutschland gegenüber den Bezeichnungen ‘biologischer’, ‘organischer’ oder ‘naturgemäßer’ Landbau durchgesetzt hat, dient als Überbegriff über sämtliche ökologischen Landbausysteme. Die Bezeichnungen der fünf ökologischen Landbausysteme werden im folgenden durch Kapitälchen hervorgehoben.