Aus der Einleitung der Hg.:

Maximilian Locher hebt in seinem Beitrag hervor, dass die Industrie 4.0 eine bis heute nur in Ansätzen verstandene Vernetzungsaufgabe darstellt. Auf Basis von empirischen Forschungsdaten aus dem BMBG-geförderten Forschungsprojekt KILPaD, welches die Digitalisierung der mittelständischen Produktion beforscht, zieht der Autor Rückschlüsse, wie die Vernetzung der Vernetzungen (d.h. die Vernetzung der Produktion mit der Vernetzung der Organisation) gelingen kann. Die Digitalisierung und Vernetzung der Produktion hat unmittelbare Konsequenzen für die Organisation, in die sie eingebettet ist. „In den Betrieben wird also jenseits relativ abstrakter Hoffnungen häufig ausgeblendet, dass die digitale Technisierung im Zuge von Industrie 4.0 nicht nur die technische Kopplung des Betriebs verändert, sondern dass sie es in der Organisation zugleich mit der zentralen Referenz der Entscheidung zu tun bekommen.“ Letztlich werden sich produzierende Unternehmen prozessual, technologisch und hierarchisch neu konfigurieren. „Die Organisation 4.0 zeichnet sich dadurch aus, dass sie neben zusätzlichen künstlichen Intelligenzen weiterhin über körperliche, mentale und soziale Intelligenzen verfügt. Selbst die kühnsten Träume der Industrie 4.0 kommen nicht ganz ohne Maschinenbediener, Instandhalter oder Fertigungsplaner aus.“