Aus der Einleitung:

Verantwortungsvoller Konsum ist ein komplexes Phänomen und wird noch einmal komplizierter, wenn man die aktuellen Tendenzen der Digitalisierung des Konsums in den Blick nimmt, die ökologisch und sozial verträglichen Konsum in gewisser Weise erleichtern – per Handy-App wird der Zugriff zum nächsten E-Bike leicht möglich, wodurch aber auch die Kontrolle des Konsums durch die Wirtschaft und durch die Politik verstärkt wird. Die Transformation des Konsums in Richtung Verantwortung und Nachhaltigkeit wird gesellschaftlich gefordert, wie aber ist sie als Consumer Social Responsibility zu realisieren? Um diese Frage beantworten zu können, wird im Folgenden Konsum in einem soziologischen Sinne definiert und gefragt, in welcher Weise sich Konsummuster verändern. Sodann wird nachhaltiger Konsum – im Sinne verantwortungsvollen Konsums – als Herausforderung der Epoche präsentiert und konfrontiert mit der veränderten Rolle von Konsument*innen – dem Prosuming – sowie den aktuellen Tendenzen der Digitalisierung im Konsum. In Anlehnung an das Konzept der „Gegenkultur“ von Andreas Reckwitz wird gefragt, inwieweit die Verschränkung von Nachhaltigkeit, Prosuming und Digitalisierung einen tiefgreifenden Wandel des Konsums voranbringt.