Aus der Einleitung der Herausgeber:

Jochen Hartwig widmet sich in seinem Beitrag konkreten Politik-Simulationen mittels eines von ihm selbst konstruierten makroökonometrischen Modells für die Schweiz. Das Modell erklärt und quantifiziert die Auswirkungen bestimmter fiskal-, geld-, lohn- und sozialpolitischer Maßnahmen auf die funktionale und personelle Verteilung auf der einen sowie die seiner Ansicht nach vier wichtigsten Ziele heutiger Wirtschaftspolitik auf der anderen Seite. Diese Ziele sind hohes Wirtschaftswachstum, geringe Inflation und Arbeitslosigkeit sowie - in Abwandlung des ursprünglichen Zieles aus dem deutschen Stabilitäts- und Wachstumsgesetzes, das ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht postuliert - ein geringes öffentliches Budgetdefizit. Hartwig liefert modellgestützte Antworten auf eine Fülle von Fragen, wie etwa: Welche Einkommensgruppe leidet am meisten unter einem Anstieg des kurzfristigen Zinssatzes? Sollte ein großes staatliches Ausgabenprojekt besser durch eine Mehrwert- oder eine Einkommensteuererhöhung finanziert werden? Wie stark könnte der Beitragssatz zur Sozialversicherung gesenkt werden, wenn die Rentenformel geändert würde. Die Ergebnisse werden abschließend dazu verwendet, einige der in der schweizerischen wirtschaftspolitischen Debatte von verschiedenen Seiten bezogenen Positionen einzuordnen und auf empirischer Grundlage nachzuvollziehen.