"Ökologie und Wirtschaftsforschung" · volume 79
124 pp.
12.80 EUR
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ISBN 978-3-89518-683-7
Nur wenige Fakten zeigen, dass unserer Planet eines besonderen Schutzes bedarf: Ressourcenschutz ist angesagt! Mit diesem Essay möchte der Autor einen Beitrag dazu leisten, auf diese die Welt in wenigen Jahrzehnten verändernde Situation aufmerksam zu machen; er möchte darauf hinweisen, dass es neben dem Klimaschutz die ebenso wichtigen Fragen des Ressourcenschutzes gibt, die sich aber bislang noch nicht im Fokus der Politik befindet. Dies, so zeigt er, liegt vor allem daran, dass das Dogma des Wirtschaftswachstums aufgegeben werden müsste. Darüber hinaus weist er auf mögliche Konkurrenzen zwischen Anforderungen des Klima- und des Ressourcenschutzes hin, ein bislang nur wenig beachtetes Spannungsfeld.
"Alle reden vom Klimawandel, doch ebenso wichtig sind die Rohstofffrage und unser Überkonsum. Denn jenseits unserer Aufmerksamkeit schwinden die Ressourcen der Erde, warnt Michael Angrick vom Umweltbundesamt.
Täglich verliert die Welt Tonnen fruchtbaren Bodens durch Erosion. Allein in Deutschland werden pro Tag über 100 Hektar Fläche neu beansprucht, Erze und Mineralien werden in einem Maße aus dem Erdreich geholt, als stünden sie unbegrenzt zur Verfügung. All dies geschieht jenseits unserer Wahrnehmungsschwelle. Zum Teil ist dies sicherlich unseren begrenzten Fähigkeiten zuzuschreiben, schleichende Veränderungen zu registrieren, eine weitere Ursache ist aber wohl auch die Übermacht des Themas "Klimaschutz". Für andere Aspekte ist derzeit einfach kein Platz.
Nun sollte man meinen, diese ungeteilte Aufmerksamkeit böte die beste Voraussetzung für Lösungen. Doch weit gefehlt, so der Autor Michael Angrick, Chemiker beim Umweltbundesamt. Zur Sprache komme überwiegend Kleinkram: CO2-Ablassscheine, Glühbirnenverbote, neue Kfz-Steuern. Einige Maßnahmen, wie die Etablierung des Abgaskatalysators, stünden einem umfassenden Ressourcenschutz sogar in unmittelbarer Konkurrenz gegenüber, denn die Gewinnung von Platinmetallen ist mit enormen Umweltproblemen verbunden.
Insgesamt laufe der Umweltschutz ohnehin Gefahr technokratisch zu werden, auf der Strecke bleibe die zentrale Frage aller Ressourcenprobleme, die Lebensstilfrage. Schließlich sei der "Konsumismus, also das Anhäufen von Gütern als Substitut für Sinn, (...) heute der größte Feind des Umweltschutzes". Oberstes Gebot ist für Angrick daher die "Wandlung bestehender Produktions- und Konsummuster, die in der Illusion der Unendlichkeit von Energie und Rohstoffen entstanden sind". Doch die Politik sei - siehe oben - nicht reif für den großen Wurf. Und so werden ergänzende Forderungen des Autors wie die Einführung einer Ressourcensteuer, die Aufgabe des Wachstumsdogmas und das Ende der Hegemonialansprüche des Marktes wohl noch weiter auf die lange Bank geschoben werden.
Angricks Buch ist ein kurz gefasster Überblick, ein Essay, welcher nach seinen eigenen Worten dazu beigetragen soll, das Thema Ressourcenschutz einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Auf wenig mehr als 100 Seiten ist Angrick das sehr gut gelungen!"