Ökonomische Prozesse in modernen Marktwirtschaften sind nach wie vor stark
von ihrer stofflich-materiellen Basis abhängig. Gleichzeitig gehen aber mit den
vorherrschenden Stoffnutzungsmustern negative Umweltwirkungen einher, die ihren
Ausdruck in Rohstoffknappheiten und umweltschädlichen Emissionen finden. Um
die Potentiale einer umweltverträglicheren Gestaltung von Stoffnutzungsmustern einschätzen zu können, ist es in diesem Zusammenhang erforderlich, die Ursachen
dieser Probleme genauer zu verstehen. Die neuere Stoffstromforschung regt deshalb
an, den Einfluss des Akteurshandelns auf Interaktions-, Produktions- und Innovationsprozesse und deren jeweilige stoffliche Implikationen genauer zu untersuchen. Die vorliegende Arbeit knüpft an diese Diskussion an, indem die Bestimmungsgründe, die Wirkungen und die Beeinflussungsmöglichkeiten
stoffbezogener Akteursentscheidungen analysiert werden. In der Arbeit kommt hierzu auch ein neuartiges akteursbasiertes Simulationsmodell zum Einsatz, das es erlaubt, stoffstromrelevante Akteursentscheidungen abzubilden und Steuerungsmaßnahmen zu bewerten. Exemplarisches Anwendungsfeld ist der Stoffstrom PKW, wobei der Schwerpunkt
auf der Verwertung und Entsorgung der darin enthaltenen Kunststoffe liegt. Dies
ist besonders deshalb von Interesse, weil das Konsumgut PKW einerseits eine große
volkswirtschaftliche Bedeutung aufweist. Andererseits ist der Lebenszyklus eines
PKW aber mit Umweltbelastungen verbunden, die nicht zuletzt durch die dezentralen
Entscheidungen von Akteuren entlang von Stoffstromketten beeinflusst werden.
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Dr. David Hofmann
studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Kassel und ist als Mitarbeiter am Fachgebiet Umwelt- und Verhaltensökonomik der Universität Kassel tätig.
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