Thomas Pfister
30 pp. · 6.35 EUR
(
September 10, 2018
)
Aus der Einleitung des Herausgebers: Thomas Pfisters Beitrag bietet einen konzeptionellen Vorschlag, wie laufende Transformationsprozesse sozialwissenschaftlich analysiert werden können. Am Ausgangspunkt steht ein Perspektivenwechsel von der Transformation als Zustand bzw. grundlegendem strukturellen (im Gegensatz zu inkrementellem) Wandel auf die vielfältigen und heterogenen Aktivitäten, die sich eine Transformation zum Ziel setzen. Auch wenn die große Transformation zu Nachhaltigkeit bislang nur ein hypothetisches Fernziel ist, so gibt es doch viele Akteure und Institutionen, die ihr Handeln und ihre Ordnungsbemühungen daran ausrichten. Das heißt aber nicht, dass der Anspruch des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen, das Unplanbare zu steuern, als pure Hybris abgetan werden muss. So lassen sich in der Vielzahl heterogener und dezentraler Aktivitäten durchaus relativ stabile Muster, Prioritäten und Strategien identifizieren, in die z.T. sehr unterschiedliche Akteure involviert sind. Der Beitrag schlägt vor, die Ursache dieser Stabilität darin zu sehen, dass diese Muster sich zu Transformationsobjekten entwickelt haben, wobei jene nicht als materielle Gegenstände missverstanden werden dürfen. Stattdessen sind sie zum einen epistemische Objekte, die durch ihre Struktur zu ihrer weiteren Erkundung anregen. Zum anderen sind sie Boundary-Objekte, um welche herum sich unterschiedliche Akteure heterogene Praktiken in gemeinsamen Projekten koordinieren können. Eine empirische Illustration untersucht daraufhin, die Transformationsobjekte im Zusammenhang von zwei Strängen gegenwärtiger sozialwissenschaftlicher Transformationsforschung: Der Forschung zu Transitionen soziotechnischer Systeme und dem Entwurf einer transformativen Wissenschaft.
Leiter Nachwuchsgruppe Energy Cultures, Zeppelin Universität Friedrichshafen.
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