Geleitwort von Julia Butterfly Hill
180 pp.
19.80 EUR
(incl. VAT and Free shipping)
ISBN 978-3-89518-496-3
Personenregister
Adolf Damaschke - Politiker, Bodenreformer, Pädagoge - und vielleicht einer der "vergessensten" berühmten Männer der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Über 100 Straßen, Wege, Plätze tragen bis heute in Deutschland seinen Namen. Aber kaum jemand setzt sich noch mit der Idee auseinander, die sein Leben bestimmte: eine an sozialethischen Prinzipien orientierte Bodenform, die einer Gesellschaft den Weg bereiten sollte, die sich weder am Kapitalismus noch am Kommunismus orientiert. Dabei hat Damaschke viel von Henry George gelernt, der auf einem ähnlichen Weg zu diesem Ziel gelangen wollte: durch die Ersetzung aller Steuern durch eine einzige, die sich am Wert des Bodens bemessen sollte.
Der vorliegende Band unternimmt es, die Entwicklung der Theorie der Bodenreform nach Damaschke und George sowie Versuche ihrer praktischen Umsetzung nachzuzeichnen: Die Gartenbaugenossenschaft Eden-Oranienburg und die Bodenwertsteuer-Kolonie Fairhope in Alabama existieren noch heute. Welche Spuren der Gründerväter sind noch aufzufinden? Könnte der Gedanke der Bodenreform auch heute noch einen Beitrag zur Entwicklung einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft leisten?
Julia Butterfly Hill
Geleitwort
Klaus Hugler, Hans Diefenbacher
Einleitung
Klaus Hugler
Adolf Damaschke: Politiker, Bodenreformer und Pädagoge - ein soziales Vermächtnis?
Hans Diefenbacher
Adolf Damaschkes "Geschichte der Nationalökonomie"
Adolf Damaschke
Das Leben und Wirken von Henry George
Alan Nothnagle
Spiel mir das Lied der Gerechtigkeit. Henry Georges "Fortschritt und Armut" und die Suche nach einer humanistischen Ökonomie
Alan Nothnagle
Fairhope - eine Bodenwertsteuer-Kolonie in Alabama
Judith Baumgartner
Erbau Dein Haus auf freiem Grund! Bodenreform und Siedlungsidee: Adolf Damaschke und die Siedlungsgenossenschaft Eden-Oranienburg
Hans Diefenbacher
Bodenreform nach Damaschke
"In diesem Buch unternehmen Klaus Hugler und Hans Diefenbacher ... den geglückten Versuch, anhand zweier Protagonisten ... Wege zur Umsetzung einer zeitgenössischen, Ressourcen schonenden Bodenreform aufzuzeigen. ...
Welche Folgerungen lassen sich aus der Publikation von Hugler et al. - die nicht nur einen hohen theoretischen, sondern auch praktischen Wert besitzt - für die Bewältigung der bodenpolitischen Gegenwartsprobleme ableiten? Gerade das Territorium des ehedem existierenden Sozialismus, den Diefenbacher anspricht, bietet unter den Herausforderungen des 'Stadtumbau Ost' ein nachgerade optimales Experimentierfeld zur praktischen Erprobung einiger bodenrechtlicher Ansätze von Damaschke. Die Kommunen in Ostdeutschland benötigen aktuell wirksame Instrumente, um für eine verbesserte Innen- und Bestandsentwicklung die jeweiligen Siedlungskörper reallozieren zu können (Wiedernutzung von Brachflächen, zugleich Minimierung der Flächeninanspruchnahme im Freiraum bzw. Etablierung einer FLächenkreislaufwirtschaft). Dies ist im Grunde eine Aufgabe für eine 'zeitgemäße Bodenreform'. Jenes Ziel könnte nicht zuletzt sowohl durch den vermehrten Einsatz des Erbbaurechts bei der innerstädtischen Grundstücksnutzung als auch durch die Gründung von Wohnungsgenossenschaften (welche beispielsweise in der Stadt Leipzig eine lange Tradition aufzuweisen haben) erreicht werden. Die genannten Strategien zur Flächennutzung könnten folgerichtig weitere Schritte zu einer Bodenreform im Sinne Adolf Damaschkes darstellen, wozu die sehr lesenswerte Buchpublikation von Hugler et al. gewiss wichtige Denkanstöße zu geben imstande ist."
"...Die hier skizzierte Ideen Goerges und Damaschkes weisen auch eine bemerkenswerte Aktualität hinsichtlich der sozialen und ökonomischen Ungleichgewichte und der daraus resultierenden Probleme der gegenwärtigen kapitalistisch orientierten Wirtschaftsordnung auf. ...
In der Tat ist der Leser bei der Lektüre des besprochenen Buches des öfteren überrascht, wie fruchtbar die Ideen von George und Damaschke sich noch nach mehr als hundert Jahren auf Gegenwartsfragen beziehen lassen. ... Sicher, die Zeit ist weitergegangen, und die globalen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Wirkungszusammenhänge sind vielschichtig. Heute übertreffen die Spekulationen auf den internationalen Finanzmärkten in Ausmaß und Wirkung bei weitem die Bodenspekulation, wie George sie erlebte. Doch zählt neben der Ordnung der Geld- und Finanzsysteme die Bodenordnung nach wie vor zu den zentralen Elementen der Wirtschaftsordnung und -entwicklung. Das Buch Huglers und Diefenbachers ermöglicht auch dem ökonomischen Laien einen anregenden Zugang zu den Bodenfrage. ... Hugler und Diefenbacher ist eine breite Leserschaft zu wünschen, damit die weitreichenden Ideen der Bodenreformer wieder die Aufmerksamkeit erhalten, die ihnen auch in der Gegenwart zusteht."
"Die Bodenreform in Ostdeutschland 1945 war keine originäre Idee der Kommunisten, sondern griff Forderungen einer sozialpolitischen Bewegung des 19. und 20. Jahrhunderts auf. Ihr bekanntester Repräsentant in Deutschland war Adolf Damaschke. Von 1898 bis zu seinem Tode 1935 hatte er den Vorsitz im "Bund Deutscher Bodenreformer" inne. Die deutsche Bewegung wiederum stützte sich auf die Ideen und Erfahrungen des Amerikaners Henry George (1839-1897. ... Dem amerikanischen und dem deutschen Pionier der Bodenreform ... ist ein jüngst erschienener Band gewidmet. ...
In der ungelösten Bodenfrage sah Damaschke die Ursache zunehmender sozialer Ungerechtigkeit. Seinen bodenreformerischen Ansatz bezeichnete er als den "dritten" Weg, der allein zu sozialer Gerechtigkeit und persönlicher Freiheit führe. Erstaunen mag heute, dass er und andere damalige Reformer bereits davon überzeugt waren, dass die "Voraussetzungen allen Lebens und Arbeitens" besonderen Schutzes bedürfe, weshalb der Boden keine Ware sein dürfe!" ...
"Klaus Hugler hat mit Hans Diefenbacher ein kleines und faktenreiches Buch über Damaschke und Henry George veröffentlicht, das ich sehr lesenswert finde. Sie beschreiben darin mit Judith Baumgartner und Alan Nothnagle interessante Aspekte aus den Anfängen der Bodenreformbewegung in Deutschland und in den USA. Das Geleitwort schrieb Julia B. Hill, die junge Frau ist keine Unbekannte. Sie war es, die länger als ein Jahr in Kalifornien auf einem Redwood-Baum lebte, um mit diesem Protest das Fällen der Baumriesen zu verhindern. Adolf Damaschke wurde geboren im Berliner "Scheunenviertel". Er kan aus kleinen Verhältnissen. Als Lehrer in Berliner Arbeitervierteln lernte er das großstädtische Wohnungselend kennen, fragte nach der Ursache und kam so zur Bodenreformbewegung. Er wurde sozialpolitisch tätig, war ein anerkanntes Rednertalent und wurde 1898 der Vorsitzende des Bundes deutscher Bodenreformer. ...
Henry George war eine Generation älter als Damaschke, starb jedoch sehr viel früher. ... Er fragte nach den Folgen von Forschritt und Wachstum: Warum entsteht dabei Ungleichheit und Armut? Sein bekanntestes Werk "Progress and Poverty" wurde seinerzeit bei den Verkaufszahlen nur von der Bibel übertroffen. Henry George besaß das Talent, komplizierte Zusammenhänge in einer deutlichen Sprache auszudrücken. "Was wäre wohl das Resultat im Himmel, wenn die, die dort zuerst ankommen, privaten Besitz an der Himmelsoberfläche einführen und sie unter sich als absolutes Eigentumsrecht parzellieren würden, wie wir dies auf Erden tun?" ...
Adolf Damaschke: Politiker, Bodenreformer und Pädagoge - ein soziales Vermächtnis
Adolf Damaschkes "Geschichte der Nationalökonomie"
Das Leben und Wirken von Henry George
Spiel mir das Lied der Gerechtigkeit
Fairhope - eine Bodenwertsteuer-Kolonie in Alabama
Erbau Dein Heim auf freiem Grund!