Aus der Einleitung der Hg.:

Alan Manning bestätigt in seinem Beitrag, was viele empirische Arbeitsmarktökonomen in hunderten Studien attestieren mussten: Es ist schwer, einen negativen Beschäftigungseffekt steigender Mindestlöhne nachzuweisen, er scheint ‚flüchtig‘ zu sein. Viel leichter ist es, Auswirkungen des Mindestlohns auf Lohnkosten nachzuweisen. Aber wieso resultiert dies nicht in einem Mengeneffekt? Manning argumentiert, dass es nicht wahrscheinlich ist, den Beschäftigungseffekt durch bessere Daten, bessere Methodik oder andere Spezifikationen dingfest machen zu können, denn die Flüchtigkeit – so seine Diagnose – ist der Tatsache geschuldet, dass die Verbindung von höheren Mindestlöhnen und daraus resultierenden höheren Lohnkosten einerseits und der Nachfrage nach Arbeitskräften andererseits weniger stark ist, als häufig behauptet wird, und der Tatsache, dass Wettbewerbsbeschränkungen auf dem Arbeitsmarkt allgegenwärtig sind. Statt also nach flüchtigen Beschäftigungseffekten zu fahnden, so Mannings Schlussfolgerung, wäre es besser, jene Mindestlohnhöhe herauszufinden, bei der der negative Beschäftigungseffekt sicher eintreten wird.