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Irgendwas ist immer

Zur Politik des Aufschubs

(Weltrettungs-ABC 2012)

104 pp. ·  9.80 EUR (incl. VAT and Free shipping)
ISBN 978-3-89518-888-6 (January 05, 2012) )

 
lieferbar in stock
 
Irgendwas ist immer: "Dinge" wie das gute Leben, Gerechtigkeit, oder "Nachhaltigkeit" lassen sich nicht festhalten - sie müssen stets neu errungen werden. Zu dieser Aufgabe steht die Politik des Aufschubs in einer scheinbar paradoxen Beziehung. Zum einen kann man immer öfter beobachten, dass Politik zu viel ankündigt und zu wenig handelt. Zum anderen besteht aber auch Anlass zur Forderung, bei aller notwendigen Entschlossenheit das Reflektieren nicht zu vergessen. Das heißt auch: warten und auch einmal auf Handeln verzichten. Beides ist nicht auf politische Prozesse beschränkt, sondern betrifft auch unsere Rolle in diesem Spiel. Das vorliegende Buch analysiert und interpretiert diese Situation und buchstabiert sie durch. Dabei wird das Kulturelle und Politische gegenüber dem Ökonomischen und Technischen betont. Es geht um Begriffe wie Authentizität, Betroffenheit und CSR, um Empörung, Geschichtenerzählen und Kunst, um Mut, Revolution, Scheitern und nicht zuletzt um - Zaudern.
PS 14.6.2012 ()

"Als wohltuend lockere Lektüre zwischendurch möchte ich hier aber eine etwas anders gestrickte Publikation empfehlen. Autor ist ebenfalls ein langjähriger Umweltspezialist, der sich Frust und Sorge von der Seele schreiben musste. Fred Luks nimmt die "Politik des Aufschubs" ins Visier, die wir ja zwischen "Rio" und "Rio" auch von Klimakonferenz zu Klimakonferenz erlebten. Übungen in Gelassenheit könnte man nennen, was sein bereits zweites "Wettrettungs-ABC" liefert, immer leicht ironisch, nie zynisch, mit der Sprache und mit Gedanken spielend. Ohne den Ernst der Lage und das globale politische Versagen der Verantwortlichen zu beschönigen, gewinnt der Österreicher dem Nicht-Entscheiden gar eine gute Seite ab. Angesichts der Dominanz von Tempo, Effizienz und Wachstum wagt er am Ende des vernetzten Alphabetes "ein halbherziges Plädoyer für Zaudern". Natürlich gehöre die Entschlossenheit zum Handeln zu den Voraussetzungen, wenn die Welt gerechter oder im unter "N" ausführlich erläuteren Sinn "nachhaltiger" gemacht werden soll. "Aber, und das wird regelmäßig vergessen, entschlossenes Nicht-Handeln eben auch." ... Begriffe schaut Luks gerade bei ökologischen Argumentationen genau an: "Wer Solidarität als Sozialkapital, Menschen als Humankapital und Umwelt als Naturkapital bezeichnet, ist dem Ökonomismus schon auf den Leim gegangen." In der Dominanz des Ökonomischen ortet der Autor ein entscheidendes Übel. Die zentrale Aussage ist beinahe beiläufig in den immer anregenden, zuweilen aufregenden Gedankenfluss gestreut."

Der Standard, 16./17.6.2012 ()

"Fred Luks hat recht. Wir befinden uns in einer sich rasch verändernden Welt inmitten einer veränderungsresistenten Gesellschaft, in der Amtsinhaber und Würdenträger fast aller politischen Couleurs lediglich auf das reagieren, was Boulevard und Meinungsumfragen als mehrheitsfähig vorgeben. Pro futura wagt kaum einer proaktiv zu planen, geschweige denn zu agieren. Anstelle von Meinungen produzieren in der Öffentlichkeit befragte öffentliche Personen grosso modo inhaltlose Sprechblasen und beantworten konkrete Fragen nur mit Floskeln, die in klassischen NLP-Schulungen vermittelt wurden. Dementsprechend gesichts- und konturlos sind die meisten Agenten der öffentlichen Hand. Undiplomatisch sind die meisten dennoch. Zu all dem gesellt sich eine global grassierende Entscheidungsallergie. Angesichts der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise ist die erschreckende, ernüchternde sowie augenscheinliche Ahnungs-, Hilflosigkeit und Unwissenheit internationaler Politiker und Experten offensichtlich.

In Form eines "Weltrettungs-Abc" fabuliert Luks über Authentizität, Betroffenheit, CSR, über Dilemmata, Empörung, Facebook, über Humorlosigkeit, "i", Jetzt, Kunst, Lippenbekenntnisse, Mut sowie den zentralen Kristallisationspunkt: die "Nachhaltigkeit". Folglich reflektiert Luks über Opportunismus, Politik, Quantensprünge, Revolution und Scheitern, Verantwortung, Wachstum, Xenophobie und das Zaudern. Amüsant, intellektuell, intelligent und zynisch. Gedankensprünge prägen das Werk und machen es lesenswert. Apodiktisch ist es nicht. Auch nicht fatalistisch, wie man nun meinen könnte. Maximal apokalyptisch, zieht man die richtigen Schlüsse aus der Kumulation aller erdenklichen Unmöglichkeiten und Unwägbarkeiten.

Luks, obwohl Wahlwiener, lamentiert nicht, sondern konstatiert, hin und wieder konsterniert. Er philosophiert teils in scheinbar lapidarem Plauderton, dennoch eloquent und fein elaboriert. E- und U-Musik, Hochkultur und Alltägliches junktimierend, ohne Berührungsängste. Fachlich fundiert, partiell aber mit kapriziösen gedanklichen Rösselsprüngen.

Trotz hohen literarischen Tempos sprachlich brillant formuliert, ist Luks zweifelsfrei mit zahlreichen Tempowechseln - aufgrund zahlloser assoziativer Einschübe und semantischer Feinheiten und philosophischer Petitessen - ein fulminantes Epos des Jetzt gelungen. Sicher nicht jedermanns Sache, de facto aber grandios!"

Ein Prosit dem Prokrastinat - Über eine ungeile Form des Polit-Pornos

Oder Vom Nutzen des Küchenkastelauswischens für die Politik: Beobachtungen zu einem ressortübergreifenden Phänomen, das uns wohl auch 2012 noch viel Freude bereiten wird, weil: Irgendwas ist immer.

Beim nächsten Klimagipfel gelingt der große Durchbruch! Diesmal ist der Euro wirklich gerettet! Bildung - ja, total wichtig! Zwischen Ankündigung und Ausführung kann man in letzter Zeit etwas beobachten, das man als Politik des Aufschubs bezeichnen könnte. Die Klimapolitik ist vielleicht nur ein besonders abstruses Beispiel für diese Politikform. Nachdem in Kopenhagen der Durchbruch nicht gelang (in Cancún auch nicht), hat man sich neulich immerhin geeinigt - nämlich darauf, zunächst einmal gar nichts zu tun. In Durban wurde allen Ernstes beschlossen, nichts zu beschließen, dafür bis 2015 etwas zu beschließen und diesen Beschluss dann 2020 in Kraft zu setzten. In Anlehnung an den Künstler Francis Alÿs - dessen Politics of Rehearsal den entwicklungspolitischen Diskurs aufs Korn nimmt - kann man von politischer Pornografie sprechen: Die Erregung entsteht durch die versprochene, aber immer wieder verwehrte Befriedigung.

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Entschleunigung durch Nichtreagieren

Publizist Fred Luks erklärt die Politik des Aufschubs

Es werde zu viel angekündigt und zu wenig gehandelt, sagt der Publizist Fred Luks. Stichwort Klimapolitik. Gleichzeitig könne ein Aufschieben, ein Zaudern, auch produktive Wirkung haben, weil es zu mehr Qualität beitrage.

Hören Sie hier das Interview aus dem Deutschlandfunk...



the author
Dr. Fred Luks
Fred Luks hat in Hamburg und Honolulu Volkswirtschaftslehre studiert. Er beschäftigt sich seit langem in Forschung, Lehre und Management mit Zukunftsfragen. Luks hat zu diesem Themenbereich zahlreiche Publika­tionen vorgelegt. Er war Vorsitzender der Vereinigung für Ökologische Ökonomie. Zu seinen beruflichen Stationen gehören die Leitung eines inter­disziplinären Forschungsprojekts, eine Gastprofessur an der Univer­sität Hamburg, die Tätigkeit als Nachhaltigkeitsmanager eines großen Unternehmens und die Leitung des Kompetenzzentrums für Nachhaltigkeit an der Wirtschaftsuniversität Wien. Er bloggt unter www.fredluks.com. [more titles]
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  • "immer anregenden, zuweilen aufregenden Gedankenfluss" ...
    PS 14.6.2012 more...
  • "ein fulminantes Epos des Jetzt" ...
    Der Standard, 16./17.6.2012 more...
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