„KI ist eine Technik mit kaum zu überschätzender Reichweite, deren mögliche Folgen für die Gesellschaft nicht abzusehen sind. Die so idealisierende wie euphemistische Behauptung des Silicon Valley, man könne damit eine ‚bessere Welt programmieren‘, entlarvt sich bei einer nüchternen Analyse allerdings als Ideologie. Nur der verantwortlich handelnde Mensch kann, in Kooperation und im Diskurs mit anderen, die Bedingungen des Zusammenlebens verbessern. Die Delegation dieser Verantwortung an Technik oder IT ist verantwortungsloser Fatalismus. Umso irritierender ist es, mit welcher Naivität der Einsatz solcher Informationstechnologien ohne zwingend notwendige Technikfolgeabschätzung in Schulen gefordert wird. Das reicht von der simplen Frage, was mit Schule und Unterricht passiere, wenn der Chatbot den Aufsatz schreibt über die Prophezeiung über das ‚Ende des Lernens, wie wir es kennen‘, enthält den üblichen Hinweis, dass sich Lernen und Prüfen durch Technik radikal ändern müsse oder propagiert gleich eine Systemkrise, die zu bewältigen sei. Es gibt Tipps zum Einsatz dieser Software in jeder denkbaren Variante, mal als Kurs für Lehrkräfte bis zum Modellprojekt, in dem Schülerinnen und Schüler lernen, dass auch ein Bot nicht immer Recht habe. Dabei müssen ganz andere Fragen zum Einsatz von KI in Schulen gestellt werden.“ (R. Lankau)