Aus der Einleitung der Herausgeber:

Seidel und Heupel zeigen was hier und heute maximal möglich ist. Eine optimal weiterentwickelte Umweltkostenrechnung wäre ein betrieblich wirksames Instrument der Nachhaltigkeitsökonomik nach Kreikebaum und Zabel, der Flächenkreislaufwirtschaft nach Groß und Bergfeld sowie der Energiedienstleistung nach Göllinger. Unter der gegebenen Rahmenordnung des Wirtschaftens kommen aber letztere ebensowenig voran wie die ersteren. Was so allein möglich ist, sind - die umweltkostenbezogene Erweiterung der Abweichungsanalyse aus der Standardkostenrechnung zur Erschließung von Win-Win-Potenzialen zwischen Ökonomie und Ökologie. (Über die bisher bekannten Verbrauchsabweichungen geht das weit hinaus, eine Orientierung an Benchmarkgrößen dient der Verbesserung der Ressourceneffizienz);

- der stärkere Einbezug von Erlös- und Erfolgskomponenten in die Umweltkostenrechnung.

Zunächst wird dadurch das Verhältnis von Umweltkosten und Umweltleistung besser ausdifferenziert und geklärt, vor allem aber eröffnet das – unternehmensübergreifend – eine zwischen- und überbetriebliche Sicht auf die Wertschöpfungskette. Stärkstens einbezogen werden die Mitarbeiter. Der Mitarbeiter gerät als „Experte seines Arbeitsplatzes“ und „Träger eines internen Unternehmertums“ in den Fokus eines leistungsfähigen dezentralen Umwelt-Controlling. Diese Weiterentwicklungen sind wesentlich im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes des Instituts für Ökologische Betriebswirtschaft (IÖB), Siegen, mit dem Internationalen Hochschulinstitut (IHI), Zittau, entstanden. Es ging um die „Implementierung der Umweltkostenrechnung in das betriebliche Umweltmanagementsystem – ein modellhaftes Entwicklungsprojekt für kleine und mittlere Unternehmen repräsentativer Branchen“.