Aus der Einleitung der Hg.:

Die Diskussion um die Einführung des Mindestlohns wurde durch eine Reihe von Studien begleitet, die mögliche Wirkungen der Mindestlohngesetzgebung prognostizierten und heterogene Wirkungen feststellten. Daher äußert der Beitrag von Charlotte Fechter und Werner Sesselmeier die Vermutung, dass die theoretischen Grundlagen zur Mindestlohnforschung unvollständig sind und die Abweichungen in den Prognosen aus dieser Lücke heraus entstanden sein könnten. An diese Überlegung wird angeknüpft, indem die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns als inkrementeller Pfadbruch oder -wechsel interpretiert wird, der als moderierende Variable auf den Zusammenhang zwischen theoretischen Blickwinkeln und Mindestlohneinschätzungen wirken kann. Der Beitrag findet Hinweise darauf, dass die Art des institutionellen Wandels das Verhalten von Individuen stimuliert, woraus komplexe Interdependenzen für ökonomische Modelle resultieren.